DKW Meisterklasse F5 Cabrio
Baujahr: 1937
Leistung: 20 PS
Hubraum: 684 ccm
Motor: 2-Zylinder-2-Takt
Karosserie: Cabriolet
Vorbesitzer: 5
Neupreis: 3.250,00 RM
Leistung: 20 PS
Hubraum: 684 ccm
Motor: 2-Zylinder-2-Takt
Karosserie: Cabriolet
Vorbesitzer: 5
Neupreis: 3.250,00 RM
Chronik des Fahrzeuges
Die erste Liebe zurückerobert - Wiedersehen nach 20 Jahren: Arnim Pfeiff kauft sich sein erstes Auto zurück:
Stolz ragt der Kühlergrill aus Chrom empor, beinahe endlos erstreckt sich dahinter die Motorhaube, elegant wölben sich die Kotflügel über dem blitzenden Speichenrädern. Ein DKW Meisterklasse F 5 Cabriolet, Baujahr 1937 - für Arnim Pfeiff ist dieser Traum auf vier Rädern zugleich ein Stück Lebensgeschichte. Denn der betagte Zweitakter war sein erstes Auto (Kaufpreis 350,00 DM): ein Geschenk von seinem Vater aus dem Jahre 1961. Schon damals war das Auto für den Kfz-Lehrling ein Traum. Oft nahm der gebürtige Berliner Kollegen und Freunde auf eine Spritztour durch den Schwarzwald oder die badischen Weinberge mit. „Und den Mädchen hat er natürlich auch gefallen“, schmunzelt Pfeiff heute. „Der Wagen machte mich überall bekannt.“
Nur ein Jahr lang fuhr der stolze Besitzer sein Schmuckstück, bis Rostfraß und Holzwurm den Lustfahrten ein jähes Ende setzten. „Bei einer dieser Touren brach ein Kollege durch den 30 Jahre alten Holzboden durch. Das war das Ende des Wagens“, erinnert sich Pfeiff. Für 800 Mark wechselte das schrottreife Fahrzeug den Besitzer. Von da an verloren sich die Spuren von seinem DKW - bis er 1978 über eine Anzeige in einem Autojournal stolperte. „In Schweinfurt wurde ein Wagen meines Typs angeboten. Und da ahnte ich schon etwas, denn dorthin hatte ich den Wagen damals verkauft“. Leider war der Wagen schon weiterverkauft und erst nach zähen Verhandlungen gelang es Pfeiff, seinen Wagen 1985 zurückzuerobern - für einen satten Aufpreis versteht sich. „Aber das war mir egal. An diesem Auto habe ich immer gehangen“, so Pfeiff. „In den alten Fahrzeugpapieren war ich als der letzte Vorbesitzer eingetragen.“
Pfeiff, der mittlerweile bei Volkswagen in Wolfsburg tätig war, traute seinen Augen nicht: Vor ihm stand genau das Auto, von dem er sich 21 Jahre vorher trennen musste. Der Zustand war erbärmlich: Unliebsame Restaurierungsversuche hatten dem Blech übel zugesetzt, überall hatte sich Rost breit gemacht und die Holzteile der Karosserie waren unbrauchbar.
Mit dem Wiederkauf begann der zweite Teil der abenteuerlichen Lebensgeschichte: Fast 15 Jahre lang arbeitete Arnim Pfeiff daran, sein Auto wieder in den Originalzustand zu versetzen. Zunächst zerlegte er das gesamte Fahrzeug in sämtliche Einzelteile. Die wurden säuberlich abgestrahlt, grundiert und lackiert. Zahllose Stunden verbrachte er damit, über Oldtimermärkte zu schlendern, um Originalteile zu erstehen, die unbrauchbar oder abhanden gekommen waren.
Für die Ringe der Auto-Union am Kühler fuhr er in die damalige DDR, Originalfelgen fand er erst in Dänemark. Eine Instrumententafel erstand er beim Automuseum in Wolfsburg, Gummiringe für das Verdeckgestänge schenkte ihm der Sohn von DKW-Konstukteur Jörgen Skafte Rasmussen. Und was partout nicht mehr zu bekommen war, das baute der gelernte Schlosser und Kfz-Mechaniker selber nach.
Stolz ragt der Kühlergrill aus Chrom empor, beinahe endlos erstreckt sich dahinter die Motorhaube, elegant wölben sich die Kotflügel über dem blitzenden Speichenrädern. Ein DKW Meisterklasse F 5 Cabriolet, Baujahr 1937 - für Arnim Pfeiff ist dieser Traum auf vier Rädern zugleich ein Stück Lebensgeschichte. Denn der betagte Zweitakter war sein erstes Auto (Kaufpreis 350,00 DM): ein Geschenk von seinem Vater aus dem Jahre 1961. Schon damals war das Auto für den Kfz-Lehrling ein Traum. Oft nahm der gebürtige Berliner Kollegen und Freunde auf eine Spritztour durch den Schwarzwald oder die badischen Weinberge mit. „Und den Mädchen hat er natürlich auch gefallen“, schmunzelt Pfeiff heute. „Der Wagen machte mich überall bekannt.“
Nur ein Jahr lang fuhr der stolze Besitzer sein Schmuckstück, bis Rostfraß und Holzwurm den Lustfahrten ein jähes Ende setzten. „Bei einer dieser Touren brach ein Kollege durch den 30 Jahre alten Holzboden durch. Das war das Ende des Wagens“, erinnert sich Pfeiff. Für 800 Mark wechselte das schrottreife Fahrzeug den Besitzer. Von da an verloren sich die Spuren von seinem DKW - bis er 1978 über eine Anzeige in einem Autojournal stolperte. „In Schweinfurt wurde ein Wagen meines Typs angeboten. Und da ahnte ich schon etwas, denn dorthin hatte ich den Wagen damals verkauft“. Leider war der Wagen schon weiterverkauft und erst nach zähen Verhandlungen gelang es Pfeiff, seinen Wagen 1985 zurückzuerobern - für einen satten Aufpreis versteht sich. „Aber das war mir egal. An diesem Auto habe ich immer gehangen“, so Pfeiff. „In den alten Fahrzeugpapieren war ich als der letzte Vorbesitzer eingetragen.“
Pfeiff, der mittlerweile bei Volkswagen in Wolfsburg tätig war, traute seinen Augen nicht: Vor ihm stand genau das Auto, von dem er sich 21 Jahre vorher trennen musste. Der Zustand war erbärmlich: Unliebsame Restaurierungsversuche hatten dem Blech übel zugesetzt, überall hatte sich Rost breit gemacht und die Holzteile der Karosserie waren unbrauchbar.
Mit dem Wiederkauf begann der zweite Teil der abenteuerlichen Lebensgeschichte: Fast 15 Jahre lang arbeitete Arnim Pfeiff daran, sein Auto wieder in den Originalzustand zu versetzen. Zunächst zerlegte er das gesamte Fahrzeug in sämtliche Einzelteile. Die wurden säuberlich abgestrahlt, grundiert und lackiert. Zahllose Stunden verbrachte er damit, über Oldtimermärkte zu schlendern, um Originalteile zu erstehen, die unbrauchbar oder abhanden gekommen waren.
Für die Ringe der Auto-Union am Kühler fuhr er in die damalige DDR, Originalfelgen fand er erst in Dänemark. Eine Instrumententafel erstand er beim Automuseum in Wolfsburg, Gummiringe für das Verdeckgestänge schenkte ihm der Sohn von DKW-Konstukteur Jörgen Skafte Rasmussen. Und was partout nicht mehr zu bekommen war, das baute der gelernte Schlosser und Kfz-Mechaniker selber nach.
Nur eines war Pfeiff ein bisschen zu heikel: die Arbeiten an der Holzkarosserie. Das überließ der heutige Redakteur beim Kundendienst einem echten Profi. In einer kleinen Restaurationswerkstatt in Zwickau fand er den Mann, der schon in den 30er Jahren bei Auto Union solche Karosserien baute - und diese Technik auch heute noch beherrscht. Dort werden auch die verschlissenen Sitze neu gepolstert - natürlich in original Kunstleder aus den 30er Jahren. Ein neues Verdeck bekommt der DKW eben-falls in Zwickau.
Zur Endmontage geht es dann auf dem Hänger wieder nach Braunschweig. Dort beginnen auch die Arbeiten an der Technik. 1991 brachte Pfeiff den Motor zum ersten Mal wieder in Gang- nachdem er 1962 der letzte war, der ihn ausgestellt hatte. So viele Hände der DKW auch durch-laufen haben mag - gefahren ist er seit der Lehrlingszeit von Arnim Pfeiff nie wieder.
Sämtliche Schaltkreise des Autos brachte Pfeiff auf dem heutigen Sicherheitsstandart, der in punkto Originalzustand gewisse Kompromisse verlangt: Um die Straßenzulassung zu erhalten, musste eine Blinkeranlage nachgerüstet werden. Die altertümliche Winkeranlage in den Türholmen ist aber weiterhin funktionstüchtig: „Ich kann umschalten von Blinker- auf Winkerbetrieb,“ fachsimpelt Pfeiff. Auch ein zweites Rücklicht muss montiert werden - das Vorkriegsmodell besaß nur eines. Alle zusätzlichen Bauteile kann Pfeiff jedoch mit wenigen Handgriffen demontieren und so sein Schmuckstück wieder aussehen lassen wie damals.
Nach etlichen Jahren der Restaurierung stand Arnim Pfeiff plötzlich unter Termindruck: Bis zur Hochzeit seiner Tochter im September 1999 sollte das gute Stück wieder fahrtüchtig sein und als Hochzeitskutsche dienen. Das Versprechen konnte er einhalten - und seit dem dient der Wagen wieder dem alten Zweck: Spazierfahrten mit Freunden und Kollegen. „Ich fahre den Wagen so oft es geht, 1.500 Kilometer habe ich schon wieder auf dem Tacho“. Sobald die Sonne scheint, heißt es für Arnim Pfeiff: Verdeck herunter und mit 20 PS über die Landstraße zuckeln.
Zur Endmontage geht es dann auf dem Hänger wieder nach Braunschweig. Dort beginnen auch die Arbeiten an der Technik. 1991 brachte Pfeiff den Motor zum ersten Mal wieder in Gang- nachdem er 1962 der letzte war, der ihn ausgestellt hatte. So viele Hände der DKW auch durch-laufen haben mag - gefahren ist er seit der Lehrlingszeit von Arnim Pfeiff nie wieder.
Sämtliche Schaltkreise des Autos brachte Pfeiff auf dem heutigen Sicherheitsstandart, der in punkto Originalzustand gewisse Kompromisse verlangt: Um die Straßenzulassung zu erhalten, musste eine Blinkeranlage nachgerüstet werden. Die altertümliche Winkeranlage in den Türholmen ist aber weiterhin funktionstüchtig: „Ich kann umschalten von Blinker- auf Winkerbetrieb,“ fachsimpelt Pfeiff. Auch ein zweites Rücklicht muss montiert werden - das Vorkriegsmodell besaß nur eines. Alle zusätzlichen Bauteile kann Pfeiff jedoch mit wenigen Handgriffen demontieren und so sein Schmuckstück wieder aussehen lassen wie damals.
Nach etlichen Jahren der Restaurierung stand Arnim Pfeiff plötzlich unter Termindruck: Bis zur Hochzeit seiner Tochter im September 1999 sollte das gute Stück wieder fahrtüchtig sein und als Hochzeitskutsche dienen. Das Versprechen konnte er einhalten - und seit dem dient der Wagen wieder dem alten Zweck: Spazierfahrten mit Freunden und Kollegen. „Ich fahre den Wagen so oft es geht, 1.500 Kilometer habe ich schon wieder auf dem Tacho“. Sobald die Sonne scheint, heißt es für Arnim Pfeiff: Verdeck herunter und mit 20 PS über die Landstraße zuckeln.